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Hauptburgenname Reichenberg
ID 1019
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Rafing
OG/MG/SG Pulkau
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 713208
BMN34 hoch 397305
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von Pulkau der Wanderweg durchs Pulkautal bis zur ehem. "Peschtamühle" und den linker Hand liegenden Burghügel ersteigen.
Geschichte Das "castrum" Reichenberg wird 1265 genannt, in jenem Jahr vermacht Heinrich v. Liechtenstein die Burg seiner Tochter Margarethe. 1290 erscheint Rudgerus der Esel als örtlicher Burggraf Ottos v. Gutrat. Nach einer kopial überlieferten Heiligenkreuzer Urkunde war Otto v. Gutrat Schwiegersohn Heinrichs v. Liechtenstein und mit dessen Tochter Katharina verheiratet. Demzufolge müsste es zwischen den Schwestern Margarethe und Katharina zuvor einen Gütertausch gegeben haben. Ein "purcravius in Richenberg" ist nach Weigl (HONB) auch 1292 nachweisbar. 1298 ist ein Genannter "de Revchenbach" nachweisbar. Nach Weltin kam die Burg wahrscheinlich noch vor 1304 in Maissauischen Besitz, 1311 wird sie abermals als "castrum Reihenberch" bezeichnet. 1419 vermacht Otto v. Maissau die Burg "Reghnperg bei Pulka" dem Pilgrim und Hans v. Puchheim. Nach Weltin dürfte sie im 15. Jh. zerstört worden sein, 1613 werden nur noch das "öde Schloss und der Burgstall Reicheburg" als Teil der Hft. Kattau genannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Burgstall mit den geringen Mauerresten der Burg Reichenberg liegt am orographisch rechten Ufer der Pulkau, auf einem räumlich begrenzten, vom Fluß umspülten Felssporn, ca. 2,2 km westl. von Pulkau. Der Burghügel liegt knapp oberhalb der sog. "Peschtamühle", eines der beiden urspr. als "Reichenburgmühlen" bezeichneten Gehöfte. Von hier geht eine alte, durch Terrassenmauern gesicherte Wegführung entlang der S-Flanke des Burghügels bergwärts und knapp an der Burg vorbei. Der W-O zum Tal laufende, besonders im W durch Felsformationen geprägte Sporn wird vom überhöhenden Vorgelände durch 2 Grabenvorlagen mit zwischengelagertem Schildwall oder Vorwerk gesichert. Weiter bergwärts zeigt der ansteigende Sporn eine weitere, grabenartige Senke, die jedoch auch natürlichen Ursprungs sein kann. Der aus dem Felsen geschrämte 2. Halsgraben ist westl. von Mauerresten begleitet. Der nach O orientierte, innere Burgbereich zeigt zugangsseitig eine deutliche, von Bauschutt überlagerte Erhöhung, an deren Abtreppungen Mauerspuren zu beobachten sind und die offensichtlich eine Bebauung, mglw. einen Turm, trug. Eine vorgelagerte Terrasse im W lässt ebenfalls Mauerreste erkennen. Ein größeres Plateau im O, das als innerer Bereich der Burg zu sehen ist, lässt noch eine mehrteilige, randständige Bebauung innerhalb eines rechteckigen Berings rekonstruieren. Der östl. abfallende Sporn zeigt mehrere Terrassenstufen, auch das Vorwerk im W liegt innerhalb einer deutlichen Terrasse, die auf eine ehem. Außensicherung weist. Der an der S-Flanke bergwärts ziehende Weg ist gegen den Burgbereich durch eine in beträchtlicher Länge erhaltene Futtermauer gesichert, die sich auch im O tlw. um den Hang zieht. Die so gebildete Terrasse kann nicht mehr zur Burg gerechnet werden, da das Trockenmauerwerk dieses Mauerzuges nur zur Hangsicherung des Altweges dient. Keramische Oberflächenfunde aus dem Burgareal umfassen den Zeitraum des 12./13. Jhs. bis zum 15. Jh.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark verfallene Burgruine, geringe Mauerreste. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 325
  • Heinz Dopsch, Liechtenstein – Herkunft und Aufstieg eines Fürstenhauses. In: Arthur Brunhart (Hg.), Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge 2: Neuzeit: Land und Leute. Zürich 1999, 7–66, 32
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, R 136
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 376 f.
  • Herbert Puschnik, Herta Puschnik, Pulkau, Stadtgeschichte, Kunst, Kultur. Pulkau 1998, 86 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 85/4