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Hauptburgenname Wang
ID 1314
Objekt Schloss
Adresse A-3262 Wang, Oberer Markt 1
KG Wang
OG/MG/SG Wang
VB Scheibbs
BMN34 rechts 652655
BMN34 hoch 323834
UTM 33N rechts 501994.05
UTM 33N hoch 5321369.62
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Die Westautobahn bei Ybbs verlassen und südl. 5 km, bis Wieselburg fahren, hier südwestl. Richtung Randegg abzweigen. Nach 14 km ist der Ort Wang und das direkt im Zentrum an der Straße gegenüber dem Uhrturm liegende Schloss erreicht. RAD: Wang liegt unmittelbar am „Meridianweg" (Wieselburg–Gresten).
Geschichte Der Sitz ist erst im 14. Jh erschließbar. 1390 ist in Wang Otto v. Zelking dokumentiert. Die Zelkinger haben Wang bis zu ihrem Aussterben 1498 inne, 1516 wird Christoph v. Zinzendorf damit belehnt, der es 1527 an Wolf v. Oedt, den Mundschenk des späteren K. Ferdinands I., verkauft. Unter diesem wird Wang zum Marktort erhoben und das Schloss ausgebaut. Um 1592 kommt Wang an Wolfgang Nikolaus v. Grünthal, der den heutigen Bau errichtet haben könnte (Büttner). E. d. 17. Jhs. folgen die Dietrichstein und 1711 die Auersperg, von denen 1834 die k.k. Güterdirektion das Schloss erwirbt. Heute ist es im Besitz der MG Wang, im Gebäude sind das Gemeindeamt, das Postamt, die Freiwillige Feuerwehr und Wohnungen untergebracht.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Das unscheinbare Schloss, Oberer Markt Nr. 1, liegt im Ortszentrum von Wang, direkt an der Durchfahrtsstraze gegenüber dem Uhrturm. Nur etwa 500 m nordnordwestl. liegt die potenzielle Vorgängeranlage in Lehmgstetten (s. d.). Der kompakte Bau gliedert sich in einen 3-gesch. 4-Flügel-Bau, dem an der Straße ein schmaler N-Trakt angesetzt ist, sowie einen durch Bruchsteinmauern eingefassten großen Garten und einen nördl. abgesetzten Meierhof. Aufgrund von kleinen Fassadenrücksprüngen, im Grundriss ablesbaren starken Mauern und einiger Baudetails lässt sich ein qudratischer Kern von etwa 18 x 18 m mit Mauerstärken um 1 m ablesen. Darin hat sich zentral in der nördl. Front ein gefastes Rundbogenportal mit zwei Riegelbalkenlöchern aus der Spätgotik erhalten. Seitlich anschließend deuten lange Binnenmauern auf einen schmalen Hof mit flankierenden Bauten. Bei Vischer ist 1672 der östl. Baukörper als höchster und mit hohem Walmdach dominant dargestellt. Ebenerdig zeigt dieser Bau außen eine rundliche Ausbauchung, die wohl als Rest des ältesten Berings zu deuten ist. Im 16. Jh. wurde als Gegenpol der große westl. Straßentrakt außen angestellt und als klassischer Mittelflurtypus mit Kreuzgratgewölben und gewendelter Treppe ausgestattet. 1602/11 datiert die heutige Innenhofanlage mit 2-gesch. Arkadengang und Freitreppe. Reste deuten auf eine reiche frühbarocke Sgraffitogestaltung. Im NO wurde ein Kapellenbau angestellt, der heute profaniert ist. Erst nach Vischer datiert der 2-gesch. N-Trakt an der Straße. Als Parzellengrenze hat sich eine weitläufige Bruchsteinmauer erhalten, hinter der bei Vischer 1-gesch. Wirtschaftsbauten dargestellt sind.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Schloss, Gemeindeamt, Hof frei begehbar.
Touristische Infrastruktur Parkplätze sind am Schlossgelände vorhanden. Im Schloss sind das Gemeindeamt, infrastrukturelle Einrichtungen und Wohnungen untergebracht, es ist daher nur im Rahmen dieser Nutzung zu besichtigen. Die Außenbereiche sind frei zugänglich.
Gasthäuser GH Wieser in Wang, GH "Josefihof" in Wang, GH "Brotzeitstub´n" in Pyhrafeld.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 142
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 365 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 133 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 204
  • Dehio Niederösterreich (hg. v. Bundesdenkmalamt sowie Institut für Österreichische Geschichtsforschung). Wien–München 1953, 369
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2547
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VII, W 81
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 293 ff.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 123
Stich von G. M. Vischer (1672) - © Gerhard Reichhalter
Stich von G. M. Vischer (1672)
© Gerhard Reichhalter