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Hauptburgenname Wilfersdorf I
ID 1347
weitere Burgennamen Kalvarienberg, Heiliger Berg, Leeberg, Ölberg, Am Berg
Objekt fraglicher Sitz
KG Wilfersdorf
OG/MG/SG Wilfersdorf
VB Mistelbach
BMN34 rechts 773019
BMN34 hoch 383684
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der Ortsdurchfahrt Richtung Friedhof (Straße "Am Berg") abzweigen.
Geschichte Historische, ausschließlich auf diese Anlage beziehbare Daten sind nicht vorhanden, die unter "Wilfersdorf II" angeführten historischen Daten lassen aber unter Umständen auf das Bestehen zweier Adelssitze im 13. Jh. (als Sitze der Kuenringer bzw. der jüngeren Mistelbacher) schließen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Erdwerk liegt ca. 350 m nördl. der Pfarrkirche von Wilfersdorf auf einem mäßig steilen Höhenrücken, der die alte Straße nach Poysdorf westl. begleitet und südl. gegen das Ortszentrum läuft. Unmittelbar nördl. des Hügels liegt heute das Haus Am Berg Nr. 33a. Auf der ÖK 50/Blatt 25 ist die Stelle durch eine Kreuzsignatur markiert. Das mit unterschiedlichen Namen, jedoch zumeist als "Kalvarienberg" bezeichnete Erdwerk ist heute parkähnlich gestaltet und tlw. mit Föhren bestanden. Es besitzt einen Basisdurchmesser von 12 m und eine Höhe von ca. 3 m. Im Zentrum des Plateaus steht ein Holzkreuz, an der NW-Seite ist eine barocke Rosalienkapelle eingebaut. Wege führen an der W-Flanke und von SSO auf das Plateau, letzterer ist das Ende eines von der Kirche heranführenden, mit Kreuzwegstationen versehenen Weges. Schad´n erwähnt noch Reste eines an der SO-Seite vorgelagerten, pyramidenstumpfartigen Erdkörpers, eine Situation, die heute nicht mehr vorhanden ist. 1954 wurde in den O-Hang ein Wasserreservoir eingebaut. Nach Mitscha-Märheim, der die baubegleitende archäologische Untersuchung durchführte, befanden sich in der homogenen Aufschüttung des Hügels Ziegelfragmente, die er mit dem barocken Kapellenbau am Hügel in Verbindung brachte. Andere, bis heute weiter publizierte Thesen, wie die eines Grabhügels (eine Kinderbestattung des 1./2. Jhs. wurde 1897 im Bereich des Hügels entdeckt), und die eines mittelalterlichen Hausberg, sind mangels deutlicher Befunde abzulehnen. Von Bedeutung erscheint jedoch der Einstieg zu einem verstürzten Erdstall, der hinter dem Altar der Kapelle gefunden wurde, und der eine neuzeitliche Zeitstellung eher ausschließen würde. Eine endgültige Klärung könnte nur durch neuerliche Grabungen erzielt werden, ohne entsprechende Nachweise muss eine ehem. Sitzfunktion des Kalvarienberges in Frage gestellt bleiben
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erhaltenes, parkähnlich gestaltetes Erdwerk. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 401 f.
  • Herbert Mitscha-Märheim, Der Ölberg zu Wilfersdorf, Unsere Heimat 26/1, Wien 1955, 61
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 62a
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 250
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 110