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Hauptburgenname Engelmannsbrunn
ID 1571
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Engelmannsbrunn
OG/MG/SG Kirchberg am Wagram
VB Tulln
BMN34 rechts 716134
BMN34 hoch 367177
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die Siedlung "Engelmarisprunnen" erscheint erstmals 1112 in einer Urkunde Bf. Ulrichs von Passau, in der an jenem Ort ein "mansus" im Besitz des Klosters St. Gorgen an der Traisen genannt wird (AÖG 9, 239). Ritterlicher Adel ist 1251 zunächst mit Tiemo de "Engilmarsprunne" (MB 11, 41) sowie 1264 mit den nach "Engelmarsprunne" genannten Dietmar und Ludwig nachweisbar, die gemeinsam – Dietmar unter den "milites", Ludwig in der Reihe der "clientes" – eine Urkunde Rapotos (IV.) von Falkenberg bezeugen (UbE III, 331, Nr. 355). Bemerkenswert ist, dass 1252/56 ein Otto de "Engelmarsbrunne, Engelmarsprunne bzw. Engelmarsprvn" im Gebiet der Untersteiermark auftaucht, ein Mal als Zeuge in Urkunden der Herren von Pettau (MHDC 4/1, 413, Nr. 2504; ebd., 471, Nr. 2596), das andere Mal als Schiedsrichter in einem zu Marburg geschlossenen Vergleich (StUB 3, 294, Nr. 207). Familiäre Kontinuitäten lassen sich nur schwerlich feststellen, zumal zwischen den Nennungen weite Lücken klaffen und sich auch keine Leitnamen festmachen lassen. So begegnet erst nach einer Unterbrechung von beinahe 20 Jahren ein Ulrich de "Engelmarsprvne", der "miles" war und zur Gefolgschaft der Herren von Winkl gezählt werden darf (MB 29/2, 552, Nr. 149; FRA II/21, 46, Nr. 45), wobei in der gleichen Urkunde unter den "clientes" ein Ruger v. Engelmannbrunn genannt wird. Die erstmals 1296 gemeinsam auftretenden Ulrich und Ruger von Engelmannsbrunn, wohl die Söhne des vorher genannten Ulrich, erscheinen ebenfalls im Umfeld der Herren von Winkl, die neben Gülten und Zehenten auch über das Dorfgericht zu Engelmannsbrunn verfügten (FRA II/1, 271, Nr. 102; StiA Herz., St. Andrä Urk., Nr. 12; NÖLA StA Urk., Nr. 419). Zudem ist 1302 für Ulrich die Ritterwürde bezeugt (MB 30/2, 10, Nr. 217). Zuletzt tritt 1337 der "erber chnecht" Irnfried von "Engelmarsprunn" als Richter von Großweikersdorf in Erscheinung (NÖLA StA Hardegger Urk., Nr. 32). Bereits 1264 sind hier zwei Höfe genannt, die die Deutschordenskommende Wien von Wernhard v. Rußbach bzw. Hadmar v. Werd erwirbt (Kirchl. Top. 10, 131 ff., Nrr. 1, 2).
Text G.M.
Lage/Baubeschreibung Engelmannsbrunn ist eine Katastralgemeinde der MG Kirchberg am Wagram, der Ort liegt 2,1 km westnordwestl. von Kirchberg am Wagram am Wagram-Abbruch. Der Sitz der Genannten von Engelmannsbrunn ist abgekommen und nicht näher lokalisierbar. Der bei Vischer dargestellte Bau ist nach Hübl ein Meierhof, der im Bereich der Häuser Nr. 60 bzw. Nr. 26 zu suchen wäre.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 225
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VIII, E 172
  • Richard Hübl, Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram. Hg. Marktgemeinde Kirchberg am Wagram. Kirchberg am Wagram 1993, 31, 43 f., 78
  • Günter Marian, Studien zu Trübensee im Mittelalter. Unveröffentlichtes Manuskript, St. Pölten 2004
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 164, 258
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 19