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Hauptburgenname Döllersheim
ID 1837
Objekt nicht lokalisierter Sitz
Adresse Truppenübungsplatz Allentsteig
KG Döllersheim
OG/MG/SG Pölla
VB Zwettl
BMN34 rechts 674680
BMN34 hoch 387460
UTM 33N rechts 522899.29
UTM 33N hoch 5385337.25
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: An der B 38 (Horn–Zwettl) knapp nördl. von Ottenstein, nach Döllersheim, ca. 3,5 km, abzweigen und am großen Parkplatz für Friedhofsbesucher parken. 5 Min. beschilderter Fußweg. RAD: Unter der Burg Ottenstein vom „Kamptalweg" nördl. Richtung Allentsteig abzweigen. Eine beschilderte Radroute führt über die Burg Ottenstein nach Döllersheim, ca. 5 km.
Geschichte Seit dem 12. Jh. pfarrlicher und wirtschaftlicher Mittelpunkt einer räumlich beschränkten Hft. Um 1143/44 erscheint ein „Chunradus de Tolershaim" in einer Traditionsnotiz Hzg. Heinrichs v. Bayern (=Mgf. Heinrich Jasomirgott) für das Stift Zwettl. Die Ministerialen von Döllersheim waren über Hartung von Rauheneck mit dem Erbauer der Burg Ottenstein „Otto de Staine“ verschwägert. Laut Lechner erscheint Ottenstein mit Döllersheim stets als freies Eigen und geht ihm zu Folge auf Königsschenkung zurück. Die im 13. Jh. hier sitzenden Adeligen können als Lehensritter der Hrn. v. Ottenstein vermutet werden. Während der Hussiteneinfälle 1427 verm. zerstört. 1442 wird ein „Hanns der Tollershaymer“ urk. genannt. 1519 war das Eigen Döllersheim bereits mit dem Schloss Ottenstein vereinigt.
Text G.R., K.Ki.
Lage/Baubeschreibung Die ehem. Siedlung Döllersheim liegt 10,4 km westsüdwestl. von Neupölla, bzw. 3,2 km nordwestl. der Burg Ottenstein, auf einer erhöhten Terrasse oberhalb der durch den Truppenübungsplatz nach Allentsteig führenden Straße. Die Lagestelle der verm. „Burg-Kirchen-Anlage" innerhalb der Ruinen des zwischen 1938/42 entsiedelten Dorfes liegt unmittelbar am südl. Rand des militärischen Sperrgebietes und wurde erst in jüngster Zeit ausgegliedert und öffentlich zugänglich gemacht. Dominanter Bau des Areals ist die konservierte, mit Notdach versehene Ruine der ehem. Pfk. Hll. Petrus und Paulus, die naheliegend den Standort der ehem. Burgkirche beschreibt. Der Bau ist eine 3-schiffige Staffelkirche der 2. H. d. 15. Jhs. mit einem aus der 2. H. d. 14. Jhs. stammenden W-Turm und einem hochgot. Chorbau des 14. Jhs. Rom. Bauteile sind innerhalb des Baues nicht mehr erkennbar. Neben anderen Gebäuderuinen des Areals ist der im SO der Kirche gelegene ehem. Pfarrhof zu nennen, der mglw. sma. Bauteile integriert und Anzeichen mehrerer Bauphasen, u. a. eine vermauerte Türöffnung aus großen Granitquadern an der W-Seite, zeigt. Ob der Bau die Stelle der ehem. Burg einnimmt, ist nicht feststellbar. Die Burg und allenfalls vorhandene Außensicherungen in Form von Wall-Graben-Anlagen sind abgekommen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Abgekommene Burganlage, konservierte Kirchenruine. Gelände frei zugänglich, Kirche versperrt.
Touristische Infrastruktur Konservierte Kirchenruine im Bereich der Ruinen des Ortes Döllersheim als Standort der ehem. Burg-Kirchen-Anlage. Das Gelände ist mit Ausnahme der versperrten Kirche frei zugänglich, wird jedoch vom Gebiet des Truppenübungsplatzes umgeben. Warntafeln unbedingt beachten!
Gasthäuser Schlossrest. Ottenstein, Terrassencafé Ottenstein.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 28
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 271
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 368 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1184 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, D 175
  • Karl Lechner, Besiedlungs- und Herrschaftsgeschichte. In: Eduard Stepan (Hg.), Das Waldviertel 7, Geschichte Bd. 2, Wien 1937, 1–276, 82
  • URL www.monasterium.net, Bestand Göttweig, OSB
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 19 ff.
  • Alois Plesser, In Vergessenheit geratene einstige Burgen und Schlösser des Waldviertels. Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1, Wien 1902/03, 89–102, 127–130, 138–143, 145–157, 170–178, 240, 100 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 70
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 30
  • Wilhelm Zotti, Abgekommene Kirchen, Kapellen und Karner im Waldviertel, Beiträge zur Kirchengeschichte Niederösterreichs 4 (=Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 22), St. Pölten 2000, 31 ff.
Döllersheim. Ansicht von Kirche und Schlossruine von SO (1984) - © Leopold Mayböck
Döllersheim. Ansicht von Kirche und Schlossruine von SO (1984)
© Leopold Mayböck
Döllersheim. Ansicht der Schlossruine (1984) - © Leopold Mayböck
Döllersheim. Ansicht der Schlossruine (1984)
© Leopold Mayböck