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Hauptburgenname Reinprechts
ID 1944
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Großreinprechts
OG/MG/SG Lichtenau im Waldviertel
VB Krems-Region
BMN34 rechts 674384
BMN34 hoch 371362
UTM 33N rechts 522884.12
UTM 33N hoch 5369244.07
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Pongratz vermutet unter Hinweis auf ältere Literatur in Großreinprechts eine ehem. Burganlage, von der jedoch keine urk. Nachrichten vorhanden sind. Später soll hier, nach Aufgabe der Burg, ein kleinadeliges Gut entstanden sein. 1302/22 wird im Göttweiger Urbar „Ulricus de Reinprechts" genannt. Im 14. Jh. ist der Ort Lehen der Hrn. v. Lichtenegg, so erscheint 1343 „Martin von dem Reinprechts" als Lehensmann des Konrad v. Lichtenegg. Im 15. Jh. im Besitz des Wolfgang Eitzinger auf Kornberg. 1497 verkauft Georg Eitzinger auf Kornberg 2 Höfe in Reinprechts, einen „gelegen bey der kirchen daselbs“ als freies Eigen, einen in Reinprechts „bey der Lynden“ als Lehen des Bartholomäus v. Starhemberg samt 3 zugehörigen Hofstätten an Margarete, geb. Geilspeck, Frau des Michael Fronsdorfer (MZA, RL 243).
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Seit einem Bericht Plessers aus 1901 wird auf dem sog. „Pankraziberg" auf der „Fachleite", 1,1 km südwestl. der KG Großreinprechts, eine abgekommene Burg gesucht. Der Name der Höhe sei durch eine zwischenzeitlich abgekommene Kapelle vermittelt worden, deren Patrozinium häufig bei Burgkapellen auftritt. Der Bericht wurde durch Binder und Pongratz/Seebach unüberprüft übernommen, doch zeigt der Berg keinerlei Reste einer ehem. Befestigung. Zweifellos ist der ehem., erst für das späte Mittelalter erschließbare, heute abgekommene Sitz nach den Angaben der genannten Urk. von 1497 in Siedlungslage zu suchen. Auch siedlungsgenetische Überlegungen von Bors lassen die Burg im Bereich der Pfarrrkirche Hl. Veit am südl. Ortsende vermuten. Die Pfk. besteht aus einem rom. Apsidensaal, der nach Ausweis der qualitätsvoll-quaderhaften Mauerwerksstruktur mit Fugenstrich noch dem 12. Jh. angehören dürfte. Bereits im 13. Jh. wurde ein polygonaler Chorturm mit lagerhaftem Versatz plattigen Bruchsteinmauerwerks aufgestockt. Dieser architektonisch hochwertige Sakralbau ist auf einem ausgeprägten Sporn mit 3-seitig abfallenden Flanken situiert, der zwar durch den umliegenden Friedhof überprägt ist, aber als Standort einer hma. Burg-Kirchen-Anlage gut geeignet wäre. Nach Bors entstand das heutige Siedlungsbild nach frühzeitiger Aufgabe der Burg und Verlegung der urspr. vom Sitz abgesetzten bäuerlichen Siedlung in den Bereich der ehem. Dominikalgründe. Endgültige Gewissheit könnten nur arch. Untersuchungen bringen.
Text T.K., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 16
  • Kurt Bors, Neue Perspektiven zur Siedlungsgenese im mittleren Waldviertel. Das Waldviertel 57/3, Horn 2008, 297–315, 307 ff.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Fassbinder, Burgen und Schlösser zwischen Gföhl, Ottenstein und Grafenegg. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 17 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1990, 38 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 222
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 302 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 167
  • Johannes Waldherr, Verschwundene Burgen und Herrenhäuser sowie vergessene Kulturbringer des Waldviertels. Ungedrucktes Manuskript. o. O., o. J., 79, 207