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Hauptburgenname Wiesenreith
ID 2366
Objekt Schlossruine
Adresse 3531 Wiesenreith (nahe 11)
KG Wiesenreith
OG/MG/SG Waldhausen
VB Zwettl
BMN34 rechts 672787
BMN34 hoch 378488
UTM 33N rechts 521163.96
UTM 33N hoch 5376337.81
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1182/90 wird ein „Ulrich de Wiesenrut" urk. genannt. Seit A. d. 14. Jhs sind die Starhemberger als Lehenshrn. nachweisbar, als Lehensträger erscheint 1324 Heinrich v. (Nieder-)Nondorf. 1380 kommt die Hft. in den Besitz der Maissauer, Lehensträger jener Zeit ist Hans d. Eytzinger. 1413 belehnt Hzg. Albrecht V. Otto Eytzinger mit dem Hof. Ab 1538 erscheinen Angehörige der Lagelberger als Inhaber des Lehens, so 1549 Sigismund Lagelberger und ab 1558 Leo Lagelberger. 1556 wird der Bau als „Rittersitz" bezeichnet. 1636 gelangt der Besitz an Adolf v. Issem, 1662 nennt sich Franz Siegmund v. Hension „Herr v. Wiesenreith". 1755 treten die Bartenstein als Inhaber, ab 1775 als Grundeigentümer auf. Sie vereinen den Besitz mit der Hft. Rosenburg, bei der er auch weiterhin verbleibt. 1779 fällt das Schlösschen einem Brand zum Opfer und wird nach 1945 endgültig zerstört.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Wiesenreith liegt 2,7 km nordöstl. von Waldhausen. Im östl. Teil des Dorfes erhebt sich auf einer flachen Anhöhe die Ruine des kleinen, schlossartigen Ansitzes. Sie befindet sich auf dem Grundstück des einstigen Meierhofes, Wiesenreith Nr. 12, der noch heute bewirtschaftet wird. Beide liegen innerhalb einer großen, ummauerten Parzelle, die erst später aufgeteilt wurde. Der ruinöse Bau ist verm. der standortgleiche Nachfolger des ma. Sitzes. Trotz fortgeschrittenen Verfalls sind z. T. noch 3-gesch. aufgehende Mauern erhalten. Sie stammen von einem rechteckigen, kompakten 4-Flügel-Bau mit kleinem Innenhof, der wohl von der O-Seite zugänglich war. Die Gebäudekanten zeigen eine gut erhaltene, aufgeputzte Ortsteinquaderung. Die Erdgeschoßräume waren aufgrund erhaltener Elemente wohl durchwegs gewölbt, im Obergeschoß des zum Ort weisenden W-Traktes zeigen Gewölbereste den möglichen Standort der 1748 in einem Urbar genannten Kapelle. In der NW-Ecke des Hofes sind Reste eines Wendeltreppenturmes zu erkennen. Ein ehem. Brunnen im Hof soll nach Auskunft des Grundeigentümers eine Verbindung nach außen ermöglicht haben. Das unregelmäßige, kleinteilige Zwickelmauerwerk mit Ziegelverwendung an den Öffnungen lässt eine Errichtung in der frühen Neuzeit, verm. im 16. Jh. erschließen. Um 1690 sollen Berichten zufolge bauliche Erweiterungen oder Veränderungen stattgefunden haben. Der Sitz ist von den weitläufigen Mauerzügen des noch in Verwendungen stehenden Wirtschaftsareals umgeben, in dessen SO-Ecke der 4-flügelige Meierhof liegt, zu dem auch ein aus dem 18. Jh. stammender, walmgedeckter Schüttkasten gehört.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Kleine Ruine eines schlossartigen Ansitzes, auf Privatgrundstück. Auf Anfrage zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 28 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 397
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 543 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 209
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1288
  • Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, 663
  • Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirkes Zwettl. Österreichische Kunsttopographie VIII, Wien 1911, 361 f.
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 143 f.
Wiesenreith. Ansicht der Schlossruine (1999) - © Gerhard Reichhalter
Wiesenreith. Ansicht der Schlossruine (1999)
© Gerhard Reichhalter
Wiesenreith. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Wiesenreith. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber