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Hauptburgenname Kettenreith
ID 2516
weitere Burgennamen Zedelmaring
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Kettenreith
OG/MG/SG Kilb
VB Melk
BMN34 rechts 679250
BMN34 hoch 326950
UTM 33N rechts 528518.15
UTM 33N hoch 5324943.78
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der urspr. Name "Zedelmaring" (HONB) wird auch noch später vom Gut des Klosters Melk geführt. Als "Zedelmaeringen" ist der Ort bereits 1113 urk. genannt. "Chotenreut" ist ab 1289/95 in Urbaren des Klosters Melk nachweisbar. 1314 erscheint es als "superius Chotenreut", während das benachbarte Mayerhöfen als "inferius Chotenreut" (Niederkettenreith) bezeichnet wird. 1311 ist mit Rudolf erstmals ein Amtmann von Zedelmayringen genannt, 1388 ein Konrad, als deren Sitz die Burg anzusehen ist.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Kettenreith liegt rund 3,3 km südwestl. von Kilb am Zettelbach. Büttner verweist auf einen möglichen Burgstall, der östl. des Herrenhauses bzw. nördl. des Aquädukts der 2. Wiener Hochquellenleitung liegen soll. Die betreffende Stelle, etwa 240 m südöstl. der Ortskapelle bzw. 50 m nordwestl. des Aquädukts konnte anlässlich der Begehung verifiziert werden. Tatsächlich liegt hier die von Büttner beschriebene, durchschnittlich 50 m breite, rechteckige, grasbewachsene Terrasse, die an der O-, S- und W-Seite mit 3–4 m hohen Böschungen abfällt. Im N ist ein natürlicher Abfall zu einem Seitenbach des Zettelbachs vorhanden, an der S-Seite ist zudem der Einschnitt eines kleinen, z. T. kanalisierten Bächleins vorgelagert. Das östl. Vorgelände steigt erst nach einer breiteren ebenen Fläche mäßig an, westl. ist eine schmale Terrasse angeschlossen, nach der das Gelände, heute durch einen hier errichteten Neubau verändert, zur Straße abfällt. Die exakte und orthogonale Form des Erdwerks lässt an einer künstlichen Errichtung nicht zweifeln, aufgrund der Lage und der Ausbildung erscheint die Eignung für einen Sitz oder einen größeren Hof, einen Vorgänger des späteren "Herrenhauses" an der Straße, durchaus geeignet. An der Ortsdurchfahrt liegt das früher als Stiftstaverne genutzte, heute privat bewohnte ehem. "Herrenhaus" des Klosters Melk, Kettenreith Nr. 5. Der kubische, 2-gesch. Bau mit Halbwalmdach präsentiert sich in restauriertem Zustand mit gelb gefärbelter Fassade und weiß abgesetzten Fensterrahmungen und Geschoßgliederungen. Ein früher vorhandener Reliefstein mit dem Wappen des Abtes Dietmayr nannte die Jahreszahl "1717", ein neben dem Eingang angebrachtes Wappenfeld nennt die Jahreszahl "1767". Im Inneren sind originale Architektur- und Ausstattungselemente des 17. und 18. Jhs. erhalten. Eine Holzbalkendecke ist "1769" bezeichnet.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltenes Erdwerk, frei zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 137 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 66
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 934
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 88
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, IV und VII, K 104, M 11, Z 18
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk. Österreichische Kunsttopographie III, Wien 1909, 83 f.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 2112,10
Erdwerk von S (2006) - © Gerhard Reichhalter
Erdwerk von S (2006)
© Gerhard Reichhalter