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Hauptburgenname Föllim
ID 376
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
KG Föllim
OG/MG/SG Poysdorf
VB Mistelbach
BMN34 rechts 766635
BMN34 hoch 393680
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Heinrich v. Mistelbach versucht um 1177 in den Besitz von Föllim zu gelangen. 1254 stiftet Albert v. Dreistetten Güter zu "Velben" dem Kloster Heiligenkreuz. 1257 nennt eine Heiligenkreuzer Urkunde Friedrich von "Velwen". 1285 gelangt der Ritter Friedrich v. Wulzendorf, Dienstmann der Maissauer, tauschweise in den Heiligenkreuzer Besitz. Das HONB ergänzt mit einer auf 1392 datierten Nennung "von Velbem", 1396 wird die "Feste Vellm" genannt. Um 1400 erscheinen die Maidburg-Hardegg und die Wallsee mit örtlichem Besitz. 1406/30 sind Achaz und Hans von "Velben" nachweisbar. Büttner vermutet Achaz als Erbauer des Turmes. 1569 ist der Ort Teil der Hft. Falkenstein. Die "Veste Vellemb", die mglw. bereits im 15. Jh. zerstört wird, erscheint 1571 zwar mit Graben und Mauer umgeben, jedoch (vorübergehend) schon "öd". 1590 sind die Fünfkircher begütert, 1605 die Frhn. v. Breuner. Die Burg wird 1645 beschädigt, jedoch wieder instandgesetzt. 1671 fällt die Hft. an Johann Baptist Kunitz, 1673 an die Gfn. Colloredo. Der Turm wird mit den Hofäckern A. d. 19. Jhs. an Private verkauft. Bis 1918 ist die Fam. Horak Eigentümer, danach die Fam. Böhm-Wurzelberger. Durch Brand wird der Bau 1945 beschädigt, 1955 erfolgt schließlich die Modernisierung.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Föllim liegt ca. 5,3 km westnordwestl. von Poysdorf. Der ehem. Sitz von Föllim ist knapp nordwestl. der Ortsmitte, im Bereich des Hauses Nr. 44 zu rekonstruieren. Unmittelbar südöstl. liegt an der Ortsdurchfahrt die heutige Ortskapelle. Nach Neugebauer integriert dieses Haus Restbestände des ehem. Sitzes, erkennbar an niedrigen gewölbten Räumen und bis zu 2 m starken Mauern. A. d. 19. Jhs. wurde der turmartige Bau bis auf den 1. Stock abgetragen und der bis dahin noch erkennbare Wassergraben zugeschüttet. Die Stelle konnte zwar eindeutig nachvollzogen werden, das heute hier liegende Haus wirkt jedoch äußerlich kaum als Altbau und vermittelt einen ausschließlich modernen Eindruck. Der bei Neugebauer abgebildete, wenig aussagekräftige Bau könnte durchaus in das heutige Gebäude einbezogen worden sein, doch war eine nähere Überprüfung diesbezüglich nicht möglich. Büttner verweist abweichend von der genannten Lokalisierung auf eine außerhalb des Ortes gelegene Flur "Burgstallberg" und vermutet die ehem. Burg hier. Da keinerlei Ortsangaben dazu genannt werden, kann die Lage nur vermutet werden. So findet sich auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 19 3 km nordnordöstl. von Föllim und unmittelbar südwestl. des auf der ÖK 50/Blatt 25 angeführten "Galgenberges" der Flurname "Burgstal". Da dieser aber eine größere Nähe zu Falkenstein zeigt, ist eine diesbezügliche Identifizierung und Lokalisierung in jeder Hinsicht sehr fraglich.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Vermutlich stark umgebaut, Privatbesitz.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 316 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 138 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VIII, F 132
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 16