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Hauptburgenname Saffen
ID 538
weitere Burgennamen Safen, Schlosskogel
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Brandstatt
OG/MG/SG Scheibbs
VB Scheibbs
BMN34 rechts 661489
BMN34 hoch 321008
UTM 33N rechts 510871.09
UTM 33N hoch 5318698.27
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Ein Ernegger Lehen „gelegen zu Seffen auf der Stetten" erscheint 1369 in einem Kaufvertrag Englhardt Haffners für Nicln Scherner. Es könnte sich um das Haus „Gstetten", Saffen Nr. 8, handeln (Pöchhacker). 1463 stellt Steffan Kolb sein rittermäßiges Lehen „die alt Seffen" an den Gfn. v. Schaunberg zurück. Es gelangt an Hans Dachauer. Im Lehensverzeichnis der Schaunberger ist der Besitz jedoch nicht angeführt. 1538 erscheint Rueprecht Laffenthaler auf dem „Gut Saferwies zu Saffen". 1600 ist anlässlich einer Verleihung durch die Zelkinger auch eine „Hofstatt in der Saffen die öde ist" genannt, was mglw. auf den verödeten Sitz zu beziehen ist. Der zugehörige Hofbauer zu Saffen wird 1584, 1717 und 1773 erwähnt. Nach Pöchhacker wird der Sitz ab ca. 1600 als Steinbruch genutzt.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die heute nur noch in geringen Resten erhaltene Anlage liegt 2,5 km nordwestl. von Scheibbs bzw. 500 m westl. der Rotte Saffen am linken Ufer des Saffenbachs. Hier läuft an der Einmündung eines kleinen Seitenbachs, des Halterbachs, ein niedriger, talnaher Geländesporn aus, der zur Errichtung des Sitzes genutzt werden konnte. Die ehem. Burgstelle ist von der Straße Saffen – Gresten (B 22), die unmittelbar südl. davon zum 2. Mal den Saffenbach übersetzt, sichtbar. Die Anlage, von der um 1870 noch Ruinen vorhanden waren, wurde bereits 1964 fast vollständig zerstört. Die Planaufnahme Pöchhackers aus dem Jahr 1979 lässt noch einige Strukturen der Anlage nachvollziehen. Der niedrige, W-O-laufende Sporn erhielt durch den tiefen Einschnitt des Halterbachs im N sowie durch den Saffenbach im O ausreichend Schutz. Künstliche Annäherungshindernisse waren nur im S und im W erforderlich. Die 1979 dokumentierte Situation ist nur noch in reduziertem Maß vorhanden. Die Wiese, die sich südl. und westl. erstreckt und auch die eigentliche Lagestelle einbezieht, wird als Viehkoppel genutzt. Für diese wurden die südl. Bereiche des Sporns abgetragen. Die Angabe Pöchhackers, wonach der ehem. Sitz „auf der Ochsenhalt des Hofbauern, Saffen Nr. 9" liegt, besitzt daher noch heute Gültigkeit. Die 1979 noch dokumentierten Mauerreste sind nicht mehr erkennbar, lediglich ein größerer Schuttwall, der im N des Sporns am Abfall zum Halterbach einen mäßigen Hochpunkt bildet, lässt sich damit in Verbindung bringen. Der Halsgraben, der gegen das westl. überhöhende Vorgelände sicherte, ist nur lagemäßig erschließbar und zur Gänze verebnet. Die im S zu beobachtenden Geländeabtreppungen dürften wohl annlässlich der Abtragungen entstanden sein. Eine Grabung brachte 1978 Grundmauern, Keramik und weitere Kleinfunde zu Tage. Die Keramik datiert nach Pöchhacker von der „Romanik" bis zur Neuzeit. Eine Überprüfung dieser Datierung ergab einen deutlich jüngeren Datierungsansatz von der 2. H. d. 13. bis in die 1. H. d. 14. Jhs. mit Indizien für einen Fortbestand in jüngerer Zeit; selbst durch diese „Verjüngung" wird der Bestand der Anlage weit vor die urk. Nennungen geschoben.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark zerstörter Hausberg, zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 234 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 146
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2119
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 6/1951–55, 156
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VI und VIII, S 6
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 221 ff.
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1966/4, 21 f.; 1967/9, 52
Lageplan (1979) - © Herbert Pöchhacker, K. Wolfram
Lageplan (1979)
© Herbert Pöchhacker, K. Wolfram