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Hauptburgenname Leitzersbrunn
ID 801
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Stockerau
OG/MG/SG Stockerau
VB Korneuburg
BMN34 rechts 742170
BMN34 hoch 362894
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1205 wird urk. "Ebranus de Levcensbrvnne" genannt, 1233 "Eberanus de Livzinsprvnne". In jener Zeit ist der Ort Teil der Hft. Orth. 1377 schenken Jens und Andre Derr den Hof mit der Mühle und Pertinenzen dem Kloster Mauerbach und St. Dorothea. 1400 werden Hof und Mühle eines Andreas Hager erwähnt. 1411 gelangt der 1/4-Zehent von Mert dem Häusler an Andreas Hager. 1455 ist Leitzersbrunn Teil der Hft. Steinabrunn, danach v. Sierndorf. Nach 1563 verkauft Ursula, Witwe Karl Ludwigs v. Zelking, den Sitz "Leitzersprun, der zuvor 3 Bauerngüter gewesen", an Georg Muerhamer zu Murau. Über dessen Kinder gelangt Leitzersbrunn 1584 in den Besitz der Teufel, die das Gut bis 1628 innehatten. 1625 brannte der Meierhof ab. In weiterer Folge kam es zu rasch wechselnden Besitzverhältnissen. 1672 bei Vischer noch intakt abgebildet, wird das Schloss 1770 von den Schönborn abgebrochen, der Meierhof war bereits 1744 aufgelöst worden, sodass vom Gut nur mehr die Mühle weiter bestand.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Leitzersbrunnerfeld liegt 2 km nordnordöstl. von Stockerau. Das ehem. Schloss Leitzersbrunn, vermutlich Nachfolger des mittelalterlichen Sitzes, kann nach Büttner/Madritsch benachbart zur heutigen "Teufelsmühle", Leitzersbrunn Nr. 105, vermutet werden. Es wurde im 18. Jh. abgebrochen. Im Franziszeischen Kataster kann der Rumpfbestand des ehem. Schlosses innerhalb einer weitläufigen, rechteckigen Bauparzelle nachvollzogen werden. Knapp südöstl. eines (heute noch bestehenden?) Teiches befand sich ein Wohngebäude auf kreuzförmigem Grundriss, dem sich östlich weitere Wirtschaftsgebäude in lockerer Verbauung anschlossen. Ein Vergleich mit dem Stich von Vischer, der eine zumindest 2-flügelige Anlage mit östlich anschließendem, niedrigen Baukörper und rundem Eckturm zeigt, macht klar, dass um 1820 bereits große Teile des ehem. Schlosses abgetragen worden waren, denn die Ausdehnung des Wohngebäudes des frühen 19. Jhs. ist als erheblich kleiner als jene auf dem Vischer-Stich zu rekonstruieren.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 375
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 25
  • Karl Keck, Orte des Gerichtsbezirkes Stockerau. In: Karl Keck (Red.): Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 377–532, 413 ff.
  • Josef Stöger, Leitzersbrunn. Korneuburger Kulturnachrichten 1993/3, 8–12
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 44