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Hauptburgenname Oberhausen
ID 902
weitere Burgennamen Kirchberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Oberhausen
OG/MG/SG Groß-Enzersdorf
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 768655
BMN34 hoch 337712
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der nördl. Ortsdurchfahrt westl. in die Zufahrt zur Ortskapelle (Kirchengasse) abzweigen.
Geschichte Oberhausen ist zumeist als Teil der Hft. Sachsengang nachweisbar und wird erst 1420 genannt. Zu dieser Zeit ist Oberhausen Besitz der Scheuerbecken. 1423 und 1455 wird Oberhausen vom Landesfürsten an die Stickelberger verliehen, die noch 1510 auf Sachsengang sitzen. Der Sitz wird vermutlich E. d. 15. Jhs. zerstört.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die Hausberganlage liegt 3,6 km südöstl. von Groß-Enzersdorf im nördl. Teil des Dorfes Oberhausen. Die markante, heute dicht bewaldete Erhebung trägt die kleine Ortskapelle. Urspr. lag die Anlage in einem von Altarmen der Donau mäanderförmig durchzogenen, versumpften Augebiet. Die einfache, doch relativ stark ausgebaute Anlage besteht aus einem kegelstumpfförmigen Kernwerk, das von einem noch fast vollständig erhaltenen Ringwall umgeben wird. Das Kernwerk erreicht gegenüber dem Graben eine Höhe von bis zu 7,5 m, der Durchmesser des Plateaus beträgt zwischen 15 und 21 m. Hier wurde in der Barockzeit, nach Dehio 1650/53, eine kleine, dem Hl. Johannes d. T. geweihte Ortskapelle errichtet, die 1964 umfassend restauriert wurde. Ein Bezug zum ehem. Sitz ist nicht mehr anzunehmen. Der breite Sohlgraben wird durch den 2,5–4 m hohen Ringwall, dessen Kronenbreite 2–3 m erreicht, umschlossen bzw. gebildet. Nach Schad´n war der Graben urspr. wasserführend, mehrere Unterbrechungen im Wall, die heute von Wegführungen verwendet werden, sind mglw. als Flutungseinrichtungen zu sehen. Der Durchmesser des Wallringes beträgt rund 100 m. Zumindest im S bzw. SW zeichnet sich ein 2. Wallring ab, den bereits Schad´n auf seinem Lageplan andeutet. Auch das Gelände außerhalb des Ringwalles war, zumindest tlw. wasserführend. Schwammenhöfer spricht von einer größeren Teichanlage, innerhalb der die Hausberganlage situiert war. Zu Schweickhardts Zeit, um 1830, waren entsprechende Bereiche noch überflutet. Im NW sind Teile des Walles verebnet, hier wurde auch zur Erschließung der Kapelle der Graben mit einer dammartigen Schüttung unterbrochen. Die zugehörige Siedlung lag nach Schwammenhöfer im W und O des Sitzes, auch sie war mittels erweiterter Wallanlagen gesichert und von Teichen umgeben. Reste derartiger Anlagen zeichnet noch Schad´n im N des Sitzes, heute sind diese peripheren Anlagen, nicht zuletzt durch Erweiterung des Wegenetzes und des verbauten Gebietes, nur noch eingeschränkt nachvollziehbar. Seit Schad´n wird der Anlage von Oberhausen eine Beziehung zur nahen Burg Sachsengang zugesprochen. Diese liegt nur ca. 400 m südsüdöstl. innerhalb der ehem. Schleife eines alten Donauarmes. Die örtliche Nähe beider Sitze legt diesbezügliche Vermutungen nahe, jedoch können zukünftige Forschungen zu den komplexen und wechselnden hochmittelalterlichen Besitzverhältnisse im Großraum Sachsengang-Großenzersdorf auch andere Zuweisungen erbringen. Als Vorwerk zu Sachsengang sollte die Anlage von Oberhausen folglich ihres Ausbaustandards wohl nicht interpretiert werden.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltene, bewaldete Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 147 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 17
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser an der Donau. Wien (Birkenverlag) ²1977, 195
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 811
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 189 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 72/2