Der Umgang des Stiftes Klosterneuburg und der Habsburger mit der Heiligsprechung des Babenbergers Leopold III.
Julia Anna Schön beschäftigt sich im Rahmen ihres Dissertationsprojektes mit dem Heiligsprechungsprozess Markgraf Leopolds III. im 15. Jahrhundert. Dabei werden der Kanonisationsprozess selbst sowie die unmittelbaren Auswirkungen der Heiligsprechung auf das Stift Klosterneuburg als Grablege und auf die Dynastie der Habsburger als große Förderer des Prozesses näher untersucht. Im Zentrum der Recherchen stehen Fragen nach den handelnden Personen, Personengruppen und Institutionen, ihren Beziehungsgeflechten sowie ihren spezifischen Beweggründen und Interessen an der Heiligsprechung Leopolds. Der zeitliche Fokus liegt zwischen der Wiedereinleitung des Kanonisationsprozesses 1465 und der Translation 1506.
Das Dissertationsprojekt ist Teil eines von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten interdisziplinären DOC-teams mit dem Titel „Performanz von Heiligkeit am Beispiel Markgraf Leopolds III. von Österreich“. Neben Julia Anna Schön nahmen die Germanistin Edith Kapeller (Wien), die Historikerin Sabine Miesgang (Graz) und der Kunsthistoriker Michael Richter-Grall (Graz) im November 2017 ihre gemeinsame Arbeit im Rahmen dieses DOC-teams auf. Zentrales Anliegen der JungwissenschafterInnen ist es, Voraussetzungen, begleitende Interaktionen und das Nachwirken der Heiligsprechung von Markgraf Leopold III. im Jahre 1485 zu untersuchen.
Die Dissertation wird von Prof. Dr. Christine Janotta und Dr. Elisabeth Gruber gemeinsam an der Universität Salzburg betreut und ist als Teilprojekt der Forschungsperspektive „Object links“ am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit in Krems institutionell angebunden.