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Klosterneuburger Goldschmiedewerk von Nikolaus von Verdun („Verduner Altar“)

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  • Projektlaufzeit : 2022 – 2023
  • Projektleitung : Dr. Heike Schlie, Institut für Realienkunde, Krems/ Universität Salzburg
  • Kooperationspartner : Mag. Wolfgang Christian Huber, Stift Klosterneuburg; Prof. Dr. Manfred Schreiner, ISTA, Akademie der Künste; Frank Willer, Rheinisches Landesmuseum Bonn; Dr. Marina Westkamp, Bonn; Mag. Christoph Tinzl, Bundesdenkmalamt
  • Fördergeber : Land Niederösterreich

Zweistufiges Projekt zum Klosterneuburger Goldschmiedewerk von Nikolaus von Verdun („Verduner Altar“)

Materialtechnologische Untersuchung und Tagung

Das Projekt zum Klosterneuburger Goldschmiedewerk („Verduner Altar“) besteht aus zwei Stufen. Im Herbst 2022 sind materialtechnologische Untersuchungen durchgeführt worden, die Aufschluss über die beiden mittelalterlichen Zustände des Werkes sowie die Werkstattpraxis des Nikolaus von Verdun liefern sollen. Vom 11.-13. Mai 2023 findet als zweite Stufe eine Tagung statt, auf der die materialtechnologischen Ergebnisse zum Einen im Kontext aktueller Forschung zur Goldschmiedekunst des 12. und 13.Jahrhunderts und zum Anderen im Rahmen der medien-, kultur- und kunstgeschichtlichen Fragestellungen zum Goldschmiedewerk des Nikolaus von Verdun diskutiert werden sollen.



Stufe 1: Materialtechnologische Untersuchung im Herbst 2022

Das Goldschmiedewerk des Nikolaus von Verdun im Stift Klosterneuburg (1181), das heute aus 944 feuervergoldeten und zum großen Teil mit Email versehenen Kupferplatten besteht, gehört zu den zentralen Zeugnissen der mittelalterlichen europäischen Metallkunst und zu den wichtigsten mittelalterlichen Werken des österreichischen Kulturerbes. Die auf wechselnde Holzträger montierten Goldschmiedeplaques statteten 1181 zunächst eine Lesebühne und nach einem Umbau zum Retabel ab 1331 einen Altar in der Kirche des Augustiner- Chorherrenstift aus. Erhalten hat sich das Goldschmiedewerk von 1181 (mit den Ergänzungen und im Layout von 1331) auf einem triptychonalen Holzträger von 1950, das in der Leopoldskapelle aufgestellt und noch in liturgischem Gebrauch ist. Das Triptychon von 1331 mit den frühesten erhaltenen österreichischen Tafelmalereien auf der ehemaligen Rückseite und den (nun leeren) Gefachen für die Goldschmiedeplaques befindet sich heute im Stiftsmuseum.

Somit sind zwei Objekte erhalten, die einen großen Anteil der Substanz beider mittelalterlicher Werke enthalten, nicht aber mit ihnen identisch sind. Um die Zusammensetzung der einzelnen Plaques des Goldschmiedewerks evaluieren zu können, bedarf es materialtechnologischer Untersuchungen des Kupfers und des Emails. Mit der Röntgenfluroszenzanalyse, Wirbelstrommessungen und wenigen Bohrspanbeprobungen sind nicht-invasive, berührungsfreie bzw. berührungsarme sowie minimalinvasive Methoden zur Anwendung gekommen. Die Auswertung der Untersuchungen hat das Ziel, Aufschluss zu geben über die Werkgenese, Werkstattzusammenhänge, die Herkunft und Zusammensetzung der Materialien sowie über die materialtechnologische Expertise der Künstler selbst.

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