Prozessierte Objekte? Möbel in den Erzählstrategien visueller Medien des Mittelalters von Isabella Nicka ist soeben als Band 3 in der Reihe formate – Forschungen zur materiellen Kultur im Mittelalter im Böhlau-Verlag erschienen. Das Buch ist in einer gedruckten Ausgabe aber auch als E-Book erhältlich.
Abstract:
Auf Möbeln in Bildern kann man nicht sitzen. Aber sie sind als Bildelemente an den Erzählstrategien visueller Medien des Mittelalters beteiligt. Welche unterschiedlichen Funktionen sie dabei einnehmen, wird im Buch im Rahmen von vier kunsthistorischen Fallstudien untersucht.
Begreift man mittelalterliche Bildmedien als konfigurierte semantische Netzwerke, ist jeder Bestandteil, seine Positionierung und Gestaltung für die Vermittlung der Inhalte an Rezipient*innen bedeutend. Dargestellte Möbel werden – wie andere Objekte auch – im Zuge dieser Sinngenerierung im Bild prozessiert. Die Analysen im Buch zeigen, wie Möbel als medienspezifische Vermittlungsinstanz eingesetzt werden, um Emotionen und abstrakte Ideen, Charakterisierungen von Figuren und Handlungen sowie zeitliche Abfolgen in mittelalterlichen Narrativen im Bild verständlich zu machen. Reflektiert werden zudem die Potentiale der digitalen Kunstgeschichte für die Erforschung dieser repräsentierten Objektkategorie und die Gründe, warum bisher nur ausgewählte Aspekte zum Thema untersucht wurden.
Mehr Informationen zur Buchreihe formate – Forschungen zur materiellen Kultur im Mittelalter finden Sie hier.